Intelligente Automation optimiert Energieverbrauch

Nutzen smarter Lösungen bei der Energieeinsparung

Energiesparen steht groß auf der Agenda. Das gilt bei Umbau und Sanierung genauso wie im Neubaubereich. Um den Energiebedarf eines Gebäudes zu senken, galt früher die Dämmung als Mittel der Wahl. Doch die intelligente Gebäudeautomation macht sich daran, ihr den Rang abzulaufen. Ein großer Energiefaktor ist dabei die Raumwärme - zeitgleich ergibt sich hier eine große Chance für das Elektrohandwerk.
Bild: Loxone Electronics GmbH

Der Aufwand zur Dämmung eines Gebäudes ist enorm und je nach Material nicht besonders nachhaltig. Eine intelligente Gebäudeautomation hingegen lässt sich dank Funktechnologie kurzfristig und als kleine Maßnahme umsetzen. Diese Erkenntnis setzt sich immer mehr durch. So verwundert es nicht, dass der Digitalverband Bitkom in einer repräsentativen Befragung zum Thema Smart Home feststellt, dass in den vergangenen zwölf Monaten die Zahl derjenigen Bürger deutlich gestiegen ist, die mithilfe intelligenter Anwendungen die Energieeffizienz in ihrem Zuhause steigern und den Verbrauch reduzieren wollen. Ein Viertel der Befragten nutzt z.B. inzwischen smarte Heizkörperthermostate.

Energiefaktor Raumwärme

Diese Entwicklung verwundert nicht. Eine intelligente Gebäudeautomation rechnet sich insbesondere mit dem Einstiegsszenario Heizen schnell. Weltweit wird mehr als 40 Prozent der Energie für den Betrieb von Gebäuden verwendet. Bei privaten Häusern oder Wohnungen wird der Großteil der Energie – 71 Prozent – für die Raumwärme genutzt. Der Rest entfällt auf die Warmwasserbereitung (15 Prozent) sowie den Betrieb sonstiger Elektrik, z.B. der Beleuchtung (14 Prozent). Haus- und Gebäudeautomation steigert durch eine intelligente Vernetzung der Gewerke die Energieeffizienz in diesen Bereichen. Das gilt auch für Unternehmen und Büros. Deshalb mag es verwundern, dass erst acht Prozent der Betriebe auf diese intelligente Lösung setzen. Hier ist neben dem SHK-Handwerk das Elektrohandwerk gefragt. Denn eine intelligente Automation senkt die Heizkosten in der Regel deutlich.

Chance fürs Elektrohandwerk

Ideal für den Start ist der Einsatz von intelligenten Einzelraumregelungen. Für diese wird nur ein Minimum an Komponenten benötigt. Diese sind eine zentrale Regelung, bei Loxone also etwa der funkbasierte Miniserver Go, ergänzt um Stellantriebe für die Heizungen sowie Raumklima-Sensoren. Ein solches Paket senkt den Verbrauch – abhängig von den Gewohnheiten – deutlich. In der warmen Jahreszeit hingegen schlägt die Stunde der intelligenten Beschattung. Diese spart Energie, die sonst zum Kühlen eingesetzt werden muss. Durch eine solche Maßnahme – das hat eine Studie der TU Graz gezeigt – können Gebäude im Vergleich um bis zu 9 Grad Celsius abgekühlt werden. Die Lösung richtet die Beschattung stets optimal aus. Viele Einsparpotenziale eröffnet auch ein umfangreiches Energiemanagement, wie Rüdiger Keinberger im Interview darlegt. In einigen Regionen in Deutschland werden zudem bereits dynamische tageszeitabhängige Stromtarife angeboten. Diese sollen ab 2026 flächendeckend angeboten werden. Hier kann eine intelligente Lösung diese Tarifinformationen nutzen, um Verbräuche unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu regeln, indem z.B. günstigere Nachtstromtarife genutzt werden. Bei Loxone heißt diese Funktion Spotpreis Optimierer. Darüber hinaus sorgt eine intelligente Gebäudeautomation für die nötige Transparenz über den Energiebedarf. So können Bewohner oder Verwalter dank eines Monitoringtools die Energiewerte einsehen oder in Form von Reports z.B. als Pushnachrichten tage-, wochen- oder monatsweise erhalten. Auch eine Anpassung der Parameter ist möglich. Die Visualisierungen und die Benutzerverwaltung erleichtern die Gebäudeverwaltung.

Bild: Loxone Electronics GmbH

4 Fragen an … Rüdiger Keinberger, CEO von Loxone, über den Nutzen intelligenter Gebäudeautomation bei der Energieeinsparung.

Wie können intelligente Anwendungen dazu beitragen, die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern?

Grundsätzlich optimiert eine intelligente Automation gewerkeübergreifend den Einsatz von Energie. Je mehr Gewerke angeschlossen sind, desto höher sind die erzielbaren Einsparungen. Zudem helfen großzügig gewählte Parameter. Das Einsparpotential vergrößert sich, wenn die Zieltemperatur bedarfsgeführt geregelt wird, anstatt auf einen fest definierten Sollwert zu regeln. So ist es in der Regel günstiger, eine Zieltemperatur für Wohnbereiche von z.B. 20 bis 22°C zu wählen als punktgenau 21°C.

Mit welchen Anwendungen und Maßnahmen kann die meiste Energie eingespart werden?

Zuerst einmal: Eine intelligente Gebäudeautomation ist eine leistbare Lösung, die sich auch kurzfristig realisieren lässt. Die höchsten Einsparungen liefern Maßnahmen im Bereich Heizen. Denn hierfür wird in Gebäuden die meiste Energie gebraucht. Wichtige Anwendungen sind hier intelligente Einzelraumregelungen sowie eine ebensolche Beschattung. Darüber hinaus bietet auch eine Lichtregelung durch die Anwesenheitserkennung weitere gute Einsparmöglichkeiten.

Welche Vorteile bieten serverbasierte Systeme?

Neben den schon beschriebenen Vorteilen sind es der umfangreiche Datenschutz und die Zukunftssicherheit. Beim letzteren Punkt sorgt eine solche Lösung für mehr Flexibilität beziehungsweise Anpassungsfähigkeit auch im Laufe der Zeit. Hierzu braucht es auch möglichst umfangreiche Schnittstellen. Ein Miniserver erhöht zudem den Autarkiegrad eines Gebäudes. So kann das System auch komplett abgeschnitten von der Außenwelt die allermeisten Funktionen realisieren. Bei einer zentralen Serverlösung verbleiben die Daten der Bewohner, Mitarbeiter oder sonstiger Gebäudenutzer innerhalb des Gebäudes und werden nicht auf einer Cloud, möglicherweise sogar außerhalb der EU, gespeichert. Diese Vorteile möchten immer mehr Menschen nutzen.

Welche Rolle spielt ein gutes Energiemanagement bei der Verbrauchsoptimierung von Gebäuden? Für wen lohnt sich der Einsatz?

Das Energiemanagement eröffnet zahlreiche Energiesparpotentiale. Besonders lohnend ist das für die optimale Nutzung selbstproduzierter Energie, etwa durch eine Photovoltaikanlage. Das Energiemanagement entscheidet, wie z.B. mit überschüssigem Strom verfahren wird. Die Priorisierung der Verbraucher – wie die haus- oder firmeneigene Stromtankstelle – wird vom Nutzer individuell festgelegt.

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